Liedermacher machen Lieder: Beginnend 1980 habe ich bis heute 117 Lieder geschrieben, die ich zur Gitarre singe, manchmal mit Mundharmonika, Kazoo o.ä. garniert. Da einige ältere Lieder vom Text her nicht mehr zu mir passen oder ich deren Melodie für einen anderen, aktuellen Text „recycelt“ habe, umfasst mein aktives Programm derzeit 102 Lieder. Ich spiele Kurzprogramme mit 30, 45 oder 60 Minuten oder abendfüllend mit einer Pause zwischen zwei Teilen á 45-60 Minuten.
In meinen Liedern singe ich gern über das im Alltag Beobachtbare und Erlebbare, wie z.B. „Wenn d’Schnôke kommet“, „Immer Händel mit’m Handy“ oder „I wart it gern“. Biographisches ist dabei wie „Winnetou, i wär so gern wie du“, „Dr Dag, wo dr Fernseher kaputt war“ oder „Kundekart“. Viele meiner Lieder sind zeitlos und besingen Begebenheiten, die man so wichtig nimmt und sich darüber ärgert, die aber halt bloß „kloine Kataschtrophe“ sind. Darüber kann man dann schmunzeln oder herzlich lachen und Zuhörer können sich vielleicht wiedererkennen und denken „Aha, dem geht’s ja auch so“ – oder dürfen ein frohes „Gottseidank bin ich nicht so“ im Kopf nachklingen lassen. Zum Selbstverständnis eines Liedermachers gehört, dass ich mich in meinen Texten ab und zu auch den wirklichen Problemen widme. Auch hier werden persönliche Erfahrungen („Dass i mi selber mag“) und Erlebnisse zum Thema, Zeitgeschehen („Lach it, gender), philosophische Gedanken („Koschtbarer Wei“) oder Begegnungen mit schrulligen Zeitgenossen („Dr Hilfssheriff vom Viertel“).
Aus meinem großen Repertoire stelle ich für jeden Auftritt – passend zu Anlass und Publikum – die richtige Mischung zusammen. Ich handhabe es wie bei einem guten Salatdressing: Nur Essig – einen ganzen Abend Lieder über Probleme – wäre ungenießbar; ganz ohne Essig wäre dagegen fad. Wenn ein Publikum lachen und sich vergnügen darf, hört es auch mal interessiert zu, wenn es ernster zugeht. Und andererseits enthalten auch die lustigen und witzigen Lieder meistens kleine Botschaften, präsentiert mit Augenzwinkern. Mein Anspruch ist: Ich möchte in meinen Liedern etwas sagen und damit Menschen berühren.
Meine Texte und Melodien entstehen manchmal nacheinander, je nachdem, was zuerst im Kopf war. Ist eine Textidee von Anfang an untrennbar mit musikalischen Motiven verbunden, textet es sich besonders gut! In meinen eigenen Liedmelodien spanne ich einen weiten Bogen: vom Volkslied bis zum Rock’n’Roll, vom Blues bis zum Schlager, vom Kinderlied bis zum Jazz – die ganze bunte Vielfalt der Musikwelt, immer passend zum Text halt.
Einige meiner Texte singe ich auch zu Melodien Anderer, z. B. mein zeitkritisches „Aber bei uns it“ auf die Melodie von „It ain’t me babe“. Diese Bearbeitungen sind manchmal auch eine lustig bis alberne Parodie oder Persiflage des Originals. Oft reizt ein englischer Songtitel dazu, ein schwäbisches Lied zu schreiben, dessen Titel ähnlich klingt (dann wird aus „Oye como va“ „Oh je, se gôht shoppe“). Und hin und wieder versuche ich mich auch an einer Übersetzung oder eher Nachdichtung auf Schwäbisch – „wie mir dr Schnabl gwachse isch“.